Einsatz für die Unken
(Pfaffenhofen, rt)Gelbbauchunken sind in ihrer Existenz bedroht, ihnen soll jedoch künftig auch im Landkreis Pfaffenhofen geholfen werden.
Zum Praktiker-Auftakt eingeladen hatte kürzlich die Trägergemeinschaft „Allen Unkenrufen zum Trotz“ die Freunde der Gelbbauchunke im Landkreis Pfaffenhofen. Die beiden Amphibienexperten vom Bund Naturschutz, Volker Riehm und Angela Grau, erläuterten dabei, wie einfach die Unterstützung dieser schutzwürdigen Tiere auch für Laien ist.
Das Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz" wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit und durch den Bayerischen Naturschutzfonds. Die Trägerschaft haben die Landkreise Altötting, Freising und Neuburg-Schrobenhausen sowie der Bund Naturschutz in Bayern übernommen. Zusammen mit fünf weiteren Landkreisen ist auch der Landkreis Pfaffenhofen eingebunden in das Projekt.
Die Gelbbauchunke wird auf der Roten Liste Deutschland als „gefährdet“ eingestuft. Sie soll insbesondere in den Projektgebieten wieder eine Chance zum Überleben bekommen. Die wanderfreudige Amphibienart kann die unterschiedlichsten Landlebensräume besiedeln und stellt zudem kaum Ansprüche an die Wasserqualität ihrer Gewässer. Notfalls reicht ihnen sogar eine Pfütze. „Leider gehen Gelbbauchunken aber bei der Auswahl ihrer Laichgewässer keinerlei Kompromisse ein: es müssen unbedingt neu entstandene Gewässer sein, und die Unken möchten als Pionierart die allerersten sein, die diese Gewässer besiedeln“, sagt Projektkoordination Miriam Hansbauer vom Landratsamt Freising. Sobald andere Mitbewohner wie Wasserinsekten, Molche, Frösche, Kröten oder gar Fische auftauchten, würden die Unken wieder verschwinden.
„Wir Unkenschützer haben also zwei Möglichkeiten: entweder jedes Jahr eine ausreichende Menge neuer Tümpel zu baggern oder vorhandene Tümpel durch gezieltes Biotopmanagement immer wieder in ein frühes Sukzessionsstadium zurückzuversetzen.“ Bei der Exkursion ins Rieder Buch und ins Frauenholz nördlich von Steinkirchen wurde von Den Unkenexperten Riehm und Grau gezeigt, wie so ein Management in der Praxis funktioniert. in Zusammenarbeit mit der Forstabteilung des Pfaffenhofener Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bereits etliche Unkengewässer entstanden. Die sollen nun durch Freiwillige unkenfreundlich erhalten werden. Zudem kann sie jeder auf die Suche nach geeigneten Laichstellen machen und diese bei Angela Grau melden. Wer bei dem Projekt mitmachen möchte, kann sich bei ihr unter der E-Mailadresse angelagrau@web.de melden.
Solche Tümpel sind geeignete Fortpflanzungsstellen für die Gelbbauchunken.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.