hallertau.info News

Käser bleibt SPD-Ortsvereinschef

(Pfaffenhofen, rt)

Der frisch gewählte SPD-Vorstand mit Dominik Hector (v.l.), Adolf Lohwasser, Markus Käser, Stephanie-Christiane Buck und Johannes Gold. Fotos: Raths

 

Erster Vorsitzender des Pfaffenhofener SPD-Ortsverbands bleibt Markus Käser auch für die kommenden zwei Jahre. Bei den turnusmäßigen Wahlen im Strandbad-Café in der gestrigen Freitagnacht erhielt er die Stimmen aller zur Wahl berechtigten Mitglieder. Darüber hinaus wurden mehrere richtungsweisende Beschlüsse gefasst, die sich insbesondere auf Wohnen und Verkehr beziehen.

Stellvertreter Käsers bleibt nach wie vor Johannes Gold, mit Stephanie-Christiane Buck gibt es jedoch ein neues Gesicht in der Führungsriege. Auf einen dritten Stellvertreter, wie es ihn in der Vergangenheit gab, wollte man diesmal verzichten. Kleinere Veränderungen gab es beim weiteren Vorstand. Adolf Lohwasser ist nunmehr wie zuvor wieder Kassiere und Dominik Hector bekleidet nun das Amt des Schriftführers. Zu Beisitzern wurden gewählt: Christiane Felber, Julia Spitzenberger, Roland Leonhart, Eckhard Melyarki, Hakan Özdemir, Markus Ostermeier Adrian Schurius, Lukas Westner und Christian Wilkendorf.

Zu Beginn der Jahreshauptversammlung freute sich Käser über einen deutlichen Zuwachs an Parteimitgliedern: 17 neue seit Januar seien eingetreten; der Ortsverein habe mit 120 nunmehr einen Höchststand in seiner Geschichte, die auf das Jahr 1918 zurückreiche. „In Bayern eine absolute Seltenheit“ sei eine derartige Konstanz, da bereits zur Gründung etwa 100 Leute mit dabei waren und diese Zahl über die Jahrzehnte hinweg nur geringfügig schwankte. Zurückzuführen seien die aktuellen Beitritte auf den sogenannten Schulz-Effekt aber auch auf die Bemühungen um die Erneurung der Partei von der Basis her.
„Der eigentliche politische Gegner heißt Glaubwürdigkeit“, bemerkte Käser und wollte dies im Kontext der gehaltenen Wahlversprechen verstanden wissen. In seinem Rückblick, in der er auch die Stadtratshalbzeit mit einfließen ließ, ging er unter anderem auf den Förnbacher Spielplatz („Es ist irgendwann einmal ein Baugebiet ausgewiesen worden und davon haben viele profitiert“), die initiierte Kleiderkammer, den Klimaschutz-Preis und auch auf die Rekommunalisierung des Strom- und Gasnetzes ein.

 

Markus Käser zeigt stolz die Parteibücher der 17 in diesem Jahr bereits beigetretenen Mitglieder des SPD-Ortsvereins.


Nix mehr mit Auto-darf-alles

Als Zukunftsthemen für die Kreisstadt nannte Käser Wohnraum und Bauland, Verkehr sowie gesellschaftliches Leben, Umwelt- und Energie. Er prognostizierte, dass die kommenden 15 Jahre mit 5.000 Neubürgern zu rechnen sei. Es folgten dadurch auch mehr Fahrzeuge. Es sei an der Zeit, die Auto-darf-alles-Mentalität abzulegen. „Von selber geht da gar nix“, bemerkte Käser zur Bewältigung dieser Entwicklung und „Es wird kein anderer in Pfaffenhofen dieses Thema aufgreifen als die SPD“. SPD-Stadtrat Steffen Kopetzky bekräftigte Käsers Worte in einem blumigen Statement und bemerkte, dass „die Fassungskraft unserer Straßen erreicht ist“.

Eine weitere große Rolle spielt für die Sozialdemokraten die Frage nach bezahlbaren Wohnraum. „In Pfaffenhofen gibt es Stellen, da ist die Schallmauer durchbrochen“, so Käser. Ein Quadratmeter Eigentumswohnung koste mittlerweile 5.000 Euro und mehr. SPD-Bürgermeister Thomas Herker meinte: „Gott sei Dank sind wir nicht im Einzugsbereich des MVV, dann wäre der Druck noch schlimmer.“ Es gebe immer mehr Obdachlose in der Stadt und in der Stadtverwaltung seien bereits 20 Prozent der Beschäftigten anspruchsberechtigt für eine Sozialwohnung. „Unsere Aufgabe wird sein, viel mehr auf die Schwachen zu schauen. Zu versprechen, alles wird gut, ist überzogen.“

Pro Radl

Die SPDler verabschiedeten dann einstimmig mehrere Beschlüsse mit dem Auftrag verbunden, sie zur Verarbeitung an die Fraktion im Stadtrat weiterzugegeben:

Eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft soll künftig selbst Wohnungsbau betreiben und im Rahmen des Einheimischen-Modells günstig anbieten.

Die Stadt soll gezielt genossenschaftlichen Wohnungsbau fördern und verstärkt "Arbeiten und Wohnen" unter einem Dach durch Ausweisung von "Urbanen Gebieten" ermöglichen.

Es soll eine gerechte Baulandentwicklung durch Folgekostenberechnung geben. Das heißt, bei Ausweisung von neuem Bauland sollen in Zukunft Profiteure an den Folgekosten (Kitas, Straße, Infrastruktur) beteiligt werden. Die Stadtplanung soll eine Berechnung anhand der aktuellen Flächennutzungsplanung erstellen.

Außerdem wurde in der Diskussion zur Verkehrssituation ein überparteiliches Bündnis "Pro Radl, Fußgänger und Aufenthaltsqualität" vorgeschlagen. Mitstreiter werden ab sofort gesucht.

Geschäftsfähigkeit wird festgestellt

Im Rahmen der Veranstaltung gab Käser auch bekannt, dass hinsichtlich der Landratswahl eine unklare Situation herrsche. Es sei nunmehr das Amtsgericht damit beauftragt worden, die Geschäftsfähigkeit von Martin Wolf festzustellen. Käser betonte, dass es eines ärztlichen Gutachtens bedürfe, damit er als Mitglied des (Landrats-)Wahlausschusses entsprechend entscheiden könne.

 

Geehrte und Neumitglieder posierten gemeinsam für ein Erinnerungsfoto.

Geehrt für ihre langjährige Mitgliedschaft in der SPD wurden: Walter Ruland (25 Jahre), Gudula Langmeier (25), Christiane Felber (40), Hildegard und Eberhard Tauch (40) sowie Marianne Moser (60).
 

 

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.