Kleine Stadteingriffe eröffnet
(Pfaffenhofen, ce)Kulturreferent Steffen Kopetzky, Kulturmanager Sebastian Daschner und der ausstellende Künstler Thomas Neumaier bei der Eröffnung
Zwei Verkehrsschilder weisen den Weg in die Städtische Galerie. "Warum" fragt das eine Schild, "Darum" liefert das zweite die Antwort. Der Ingolstädter Konzept- und Installationskünstler Thomas Neumaier setzt sich in der Ausstellung im Rahmen von "Pfaffenhofen präsentiert" mit der Stadt als Lebensumfeld auseinander.
Er ist gleich links am Haus der Begegnung präsent, das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus stammt von ihm. Thomas Neumaier konzipierte den roten Stahlträger, der das Haus zu durchbohren scheint. Eine Akupunkturnadel in das Gewissen der Stadt, weithin sichtbar.
Der Galerieraum zeigt dabei einmal mehr seine neutrale Vielfältigkeit. Mit den Objekten des Künstlers wirkt er weit und lässig. Wie zufällig liegen und stehen Dinge herum, laden zum Betrachten ein, erschliessen sich erst auf den zweiten oder dritten Blick. Winzige Bilder und große Installationen wechseln sich ab, insgesamt 22 Stücke innen sowie sieben weitere im Aussenbereich.
Sie tragen so humorvolle Titel wie "Objekt für einen Flaneur", "Hausgras" oder "Kleinstadtkelle". Thomas Neumaier verarbeitet Bitumen und Teer, Vogelskelette, ein Andreaskreuz, Skibindungen oder Mausefallen. Er arbeitet mit Draht und Styropor, fertigt Collagen und Digitaldrucke.
Der Künstler möchte dabei die Dinge hinter den Dingen zeigen, den Blick öffnen, verschiedene Ebenen der Realität kenntlich machen.
Die fröhliche Eröffnungsrede hielt der Eichstätter Günther Köppel. "voller Humor, Intelligenz und Kreativität" nannte der emeritierte Professor für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik bezeichnete die Ideen und Kunstwerke von Thomas Neumaier. Dieser ist seit 1969 künstlerisch tätig und international bekannt. Seine Werke seien stets unorthodox, unbequem, authentisch und politisch klar, so Köppel.
Kulturreferent Steffen Kopetzky nannte es eine "Hommage an die Bauhöfe dieser Welt" und bezog sich dabei vor allem auf die Performance von Heinz Grobmaier. Der Komponist und Klangarchitekt aus Hemau trat auf als Bauhofmitarbeiter. "Immer dieser Müll" nörgelte er und brachte die herumliegenden Gegenstände auf ebenso witzige wie überraschende Art zum tönen und klingen.
Thomas Neumaier betrachtete hielt sich bei seiner eigenen Ausstellungseröffnung im Hintergrund, er unterhielt sich mit den Anwesenden, stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Sehenswert, überraschend und fröhlich und ganz anders als andere Ausstellungen zeigt die Städtischer Galerie die Arbeiten noch bis zum 21.6.
Kleine Stadteingriffe
Städtische Galerie
Haus der Begegnung
Bis 21. Juni
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