Jugendzentrum seiner Bestimmung übergeben
(Aiglsbach, hal/sh)Die Caritas im Landkreis Kelheim hat ihr Jugendhaus Holledau in Aiglsbach eingeweiht, in dem zwölf unbegleitete Flüchtlinge eine neue Bleibe gefunden haben. Letztes Wochenende konnten Caritas Geschäftsführer Hubert König und Einrichtungsleiter Michael Pflügl eine Reihe von Gästen zur offiziellen Segnung des Hauses durch Pfarrer Georg Schwägerl begrüßen.
Das neue Jugendhaus Holledau konnte nach 111 Tagen einwandfreiem Probelauf am Wochenende seiner offiziellen Bestimmung übergeben werden. Angesichts der Flüchtlingswelle im Oktober 2015 sah sich die Caritas vor die Aufgabe gestellt, unbegleiteten Flüchtlingen ein Obdach zu geben. Zunächst fanden 33 von ihnen im Mainburger Schülerwohnheim Zuflucht. Allerdings war dies nur eine Interimslösung. Geschäftsleiter der Caritas, Hubert König, erläuterte den Ortsbewohnern bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten, wie es zur Entstehung des Baus gekommen war.
„Es ist kein einfach Unterfangen gewesen, ein geeignetes Haus für solche Zwecke zu finden“, merkte er an. Mit dem Aiglsbacher Domizil habe man ein Heim gefunden, welches den Jugendlichen zwischen 17 und 19 Jahren, die allesamt Schulen in Kelheim und Mainburg besuchen, ein „geordnetes und ruhiges Umfeld“ zu bieten. Einrichtungsleiter Michael Pflügl fügte hinzu, man wolle den Jugendlichen im Heim eine gesundheitliche Genesung von den Strapazen der Flucht sowie eine neue Lebensperspektive geben.
Die jungen Männer hätten oft eine lange Flucht aus ihren Heimatländern – einer stammt aus dem Irak, sechs kommen aus Afghanistan und fünf aus Syrien – hinter sich, und aus der christlichen Verpflichtung heraus sei es für die Caritas geboten gewesen, „Liebe Deinen Nächsten“ konkret werden zu lassen.
Den kirchlichen Segen spendete Pfarrer Georg Schwägerl. Auch Aiglsbachs Bürgermeister Josef Hillerbrand sprach Grußworte. Er gab zu verstehen, dass das jetzige Jugendhaus als ehemalige Metzgerei und Dorfwirtschaft ursprünglich eine ganz andere Bestimmung im Ort hatte, seit Inbetriebnahme als Jugendhaus Ende Januar allerdings „null Probleme“ aufgetreten seien. „Ich wünsche mir, dass es so weitergeht“, sagte Hillerbrand.
An der anschließenden Besichtigung des Hauses nahmen auch Vhs-Geschäftsführer Matthias Bendl, Mainburgs Berufsschulleiter Wolfgang Steger sowie Caritasrat Alfred Gaffal. Als Verbandspräsident der Bayerischen Wirtschaft erkundigte er sich allem voran nach den Berufsinteressen der jungen Männer und ihrem derzeitigen Schulbesuch.
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