Generalsanierung Landratsamt: Finanzieller Verlust durch Trockenbau?
(Pfaffenhofen, wk)In Vertretung für den erkrankten Landrat Martin Wolf stellte Anton Westner zum Sitzungsbeginn die neue Juristin vor, die im Rahmen ihrer Praxisausbildung Station im Landratsamt macht. Karola Mayer stammt aus Schrobenhausen und war nach ihrem Staatsexamen zwei Jahre als Richterin am Verwaltungsgericht tätig sowie zwei weitere Jahre im Innenministerium. Im Landratsamt ist sie verantwortlich für die Abteilung Bauwesen, Wasser und Naturschutz.
Wie üblich stand auch bei dieser Sitzung unter anderem auch die Generalsanierung des Landratsamtes auf der Tagesordnung, wie zum Beispiel die Trockenarbeiten. Nach deren Ausschreibung wurde die günstigste Firma beauftragt. Wegen Verzögerungen der Arbeiten kündigte die Kreisverwaltung den Auftrag auf Beschluss des Bau- und Vergabeausschusses des Kreistages. Die noch offenen Arbeiten mussten erneut ausgeschrieben werden, so dass durch die eingegangenen Angebote die Restarbeiten noch deutlich teurer werden, als das ursprünglich beauftragte Gewerk. Diese bittere Pille mussten die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses gestern schlucken und aus der Runde wurde die Frage gestellt, ob denn die beauftragte Firma aus dem Bereich Neuburg eigentlich seriös gewesen sei, ob man die Probleme vor der Auftragsabwicklung nicht hätte früher erkennen können und ob die Firma inzwischen pleite sei. Wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche Auftrag bei knapp 230.000 Euro gelegen hatte, Arbeiten bisher für knapp 60.000 Euro ausgeführt wurden und die nicht ausgeführten Arbeiten von einem anderen Unternehmen jetzt für über 280.000 Euro erledigt werden sollen, dann bleibt der Landkreis möglicherweise auf einem Betrag von gut 136.000 Euro sitzen, wenn dieses Geld nicht von der zuerst beauftragten Firma wieder reingeholt werden kann, weil sie dann vielleicht in der Zwischenzeit in Konkurs gegangen ist. Aber die Arbeiten müssen dringend fortgeführt werden, da sonst weitere Folgearbeiten nicht weiter vorankommen. Ein weiteres Problem gab es bei der Ausschreibung der Deckenarbeiten im Sitzungssaal. Bei der Ausschreibung im Dezember gingen drei Angebote ein, die aus rechtlichen Gründen nicht wertbar waren. Deshalb wurde neu ausgeschrieben und bei den neu eingegangenen vier Angeboten waren wieder zwei nicht wertbar, so dass aus den beiden verbliebenen Angeboten der günstigste Bieter den Zuschlag für eine Summe von über 280.000 Euro bekam.
Ohne Probleme und auch wieder einstimmig wurden dann weitere Aufträge beschlossen: Straßenbauarbeiten an der Kreisstraße PAF 4 nach Tegernbach an eine Neuburger Firma für über 580.000 Euro, für Schutzplanken an der gleichen und an weiteren Straßen an eine Firma aus Sontheim für 140.000 Euro, für Straßenmarkierungsarbeiten an eine Firma aus Mitterfels für 72.000 Euro, für Elektroinstallationsarbeiten in der Berufsschule (Sicherheitsbeleuchtung) für 153.000 Euro an eine Firma in Pfaffenhofen, für Elektroarbeiten zur Ertüchtigung eines Fachraumes (Kompetenzzentrum für Elektronik) an eine Firma in Pfaffenhofen für 64.000 Euro, für Schulmöbel in diesem Fachraum für 134.000 Euro sowie für Messkoffer an eine Firma in Kerpen für 61.000 Euro. Und ganz im Sinne der Elektromobilität werden im neuen Innenhof und in der Tiefgarage des Landratsamtes vier Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aufgebaut werden – hier bekam ein Unternehmen aus Wolnzach den Auftrag über 43.000 Euro. Diese Ladesäulen sind die gleichen, die bereits von den Stadtwerken Pfaffenhofen am oberen Hauptplatz installiert wurden.
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