70 Jahre im Dienste der Menschen
(Wolnzach, hr)Gründungsmitglied Anton Dost (Mitte) bei der Arbeiterwohlfahrt Foto: WA/Archiv
Immer wieder begegnet einem heute das rote Herz der Arbeiterwohlfahrt, wenn man durch Wolnzach geht. Als Magnetschild auf dem Bürgerbus, in der Kreativwerkstatt oder auch im Seniorencafé. Seit 70 Jahren engagiert sich Wolnzacher unter dem Dach des drittgrößten Wohlfahrtsverbandes für das Gemeinwohl.
„Es ist schon sehr interessant, wenn man in der Geschichte zurückblickt, mit welchen Herausforderungen man damals konfrontiert war“, erklärt der Vorsitzende Willi Strobl. Damals – kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges – war es vor allen die materielle Not und die Kriegsheimkehrer, die im Fokus standen. 27 Wolnzacher unter ihnen der spätere Bürgermeister Anton Dost, hatten es sich zur Aufgabe gemacht jenen Menschen, die vom Krieg gezeichnet waren mit Nahrung und Kleidung zu helfen. Das war die Geburtsstunde des Ortsverbandes der Arbeiterwohlfahrt.
Ob Hausaufgabenhilfe oder Seniorencafé, das man gemeinsam mit dem Frauenbund organisierte, das Gemeinwohl stand immer im Zentrum der Handelnden. Ein Gedanke, der auch heute – 70 Jahre nach der Gründung – immer noch spürbar ist. „Das ist eine Tugend, die es zu erhalten gilt“, erklärt Vorstand Willi Strobl und richtet den Blick dabei weniger auf die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart.
Gerade dieser zeigt, wie wichtig der Wohlfahrtsverband in der heutigen Zeit ist. Natürlich haben sich die Probleme im Hinblick seit der Gründung im Jahre 1947 verlagert. Heute stehen nicht mehr Kriegsheimkehrer im Fokus, dennoch ist die Arbeiterwohlfahrt aus Wolnzach nicht mehr wegzudenken. „Mit dem Bürgerbus haben wir ein Projekt ins Leben gerufen, was das wir sehr stolz sind“, fügt der Vorsitzende weiter an.
Es geht darum, gerade älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, mobil zu sein. Seit 2015 laufen hierfür bei Karl Leberzam und Ludwig Federhofer die Fäden zusammen. Zwei Mal pro Woche – jeden Dienstag und Freitag – organisieren beide den Bürgerbus, der vor allem die Ortsteile mit zentralen Punkten von Wolnzach verbindet. „Für uns stand dabei vor allem das Thema, wie man in einem ländlichen Raum Mobilität entwickelt im Fokus.“, erklärt der Vorsitzende, der sich in diesem Sinne auch bei der Gemeinde für die finanzielle Unterstützung bedankte.
So ist der Gedanke, das Motto „helft uns helfen“, unter dem Erwin Hörning und die zehn weitere Wolnzacher den Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt aus der Taufe hoben, auch heute noch aktuell. „Auch wenn wir heute in Friedenszeiten leben, gibt es in der Gesellschaft Not“, so Willi Strobl. Und gerade aus diesem Grund ist es aus seiner Sicht auch wichtig, man sich solidarisch zeigt und für das Gemeinwohl engagiert. Dabei geht es am Ende des Tages nicht nur um Projekte wie den Bürgerbus, sondern vielmehr auch darum Menschen, von diesem Gedanken zu überzeugen. Dass dies in den vergangenen 70 Jahren gelungen ist, das zeigt am Ende auch die Mitgliederzahl. 89 sind aktiv bei der Arbeiterwohlfahrt und setzen sich heute für die Allgemeinheit ein. Ein gewachsener Ortsverband!
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