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Wesen wie aus grauer Vorzeit

(Pfaffenhofen, hal/rt)

Foto: Stadtwerke Pfaffenhofen

Das spanische Wort „Murales“ bezeichnet Wandmalereien mit nationalen, sozialkritischen und historischen Inhalten. Ihren Ursprung hat diese Kunstform in der Mexikanischen Revolution. Dort wurden Hauswände mit großflächigen Bildern bemalt. Doch wer sagt, dass Murales nur an Hauswänden gut aussehen? Wer sagt, dass es immer politische Inhalte sein müssen, die dort gezeigt werden? Eine graue Betonwand am Wehr der Ilm wird gerade von einem Künstler aus Augsburg bemalt.

Max Birks Motive sind Tiere, die im Fluss leben. Allerdings bis zu zehn Mal größer als sie in der Natur vorkommen. Besonders auffällig: Ein Wesen, das aussieht, wie ein Dinosaurier aus grauer Vorzeit. Doch dieses Tier lebt tatsächlich in der Ilm, im Hier und Jetzt. Es ist ein Kammmolch. Überdimensional gemalt auf eine Mauer im Fluss, vor den Augen der Gartenschaubesucher. „Natürlich habe mich vorher genau informiert, wie die Tiere aussehen“, erklärt der Künstler.

Tiermotive finden sich in vielen Kunstwerken, die der mittlerweile auch international bekannte Birkl geschaffen hat. Insgesamt elf verschiedene tierische Flussbewohner wird der Künstler am Wehr der Ilm die kommende Zeit darstellen: Einen Flusskrebs, einen Eisvogel, eine Köcherfliege, eine Elster und ein Kammmolch sind dort schon zu sehen. Danach entstehen noch Marder, Barbe, Bachstelze, Graureiher, Gelbbauchunke und eine Schlange. „Ich weiß noch nicht genau, ob es eine Blindschleiche wird oder eine Wasserschlange. Wahrscheinlich Letzteres,“ sagte Birkl gegenüber den Stadtwerken.

Die Idee zu den überdimensionalen Flussbewohnern stammt von Walter Karl, dem Geschäftsführer der Gesellschaft Natur in Pfaffenhofen. Kulturmanager Sebastian Daschner hat die Realisation kuratiert. Die Bilder sind bewusst in Grautönen gehalten, im Kontrast zum Rostrot am Wehr und dem Grün am Ufer. Die Stadtwerke schließlich haben das Gerüst aufgebaut, von dem aus Birkl seine Arbeit macht: “Ich steh so etwa zwölf Stunden an der Wand, das ist anstrengend, weil man meist über Kopf arbeitet.“ Die Besucher der Gartenschau können dem Künstler direkt bei der Arbeit zuschauen.
 

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