Wolnzach ist mehr!
(Wolnzach, Ein Kommentar von Harald Regler)"Sie tun mir wirklich leid, denn sie nehmen an der Entwicklung Wolnzachs nicht teil!", hatte der Landtagsabgeordnete Karl Straub der Wolnzacher Opposition entgegengeschmettert. Zwar war seine Äußerung zu diesem Zeitpunkt nicht sachbezogen und wirkte in der Diskussion um das Wolnzacher Feuerwehrhaus auch deplatziert. Jedoch traf Straub mit seinen Äußerungen auch einen Punkt: Wolnzach ist mehr als die ständigen Auseinandersetzungen im Gemeinderat.
Wenn man dieses Gremium als Maßstab für das Herz der Hallertau nehmen würde, dann könnte man vielleicht zu der Überzeugung kommen, ein Herzinfarkt stünde kurz bevor und die Hopfenmetropole befindet sich am Rande des Untergangs. Doch wenn man den Blick einmal hebt, einmal mit offenen Augen durch Wolnzach geht, zeichnet sich ein völlig anderes Bild.
Gerade gehen die Planungen für den zehnten Lauf 10! in die heiße Phase. Auch in diesem Jahr wird die Großveranstaltung wieder durch unzählige ehrenamtliche Helfer unterstützt. An der Strecke oder beim Marktfest - man arbeitet zusammen, um gemeinsam zu feiern. Ein Phänomen das sich über dies an vielen Stellen sehen lässt. Auch das Hallertau Gymnasium hat sich mit einer einzigartigen Idee, einen Beachvollyballplatz zu bauen, eingebracht. An vielen Stellen bewegt sich etwas: Sei es mit dem Rathausplatz im Zenrtum, mit dem fast ausverkauften Gewerbegebiet Bruckbach, den Überlegungen zur dauerhaften Sicherung des Volksfestes oder einfach den Maßnahmen die im Rahmen der Dorferneuerungen in den Ortteilen umgesetzt werden konnten.
Wenn man nun stellvertretend den Rathausvorplatz beispielhaft heranzieht, dann zeigt sich allein hier, wie zufrieden die Wolnzacher mit ihrem neuen "Wohnzimmer" sind. Weit mehr als 1000 Besucher waren gekommen, um einer Tradition, die über 30 Jahre im Dornröschenschlaf schlummerte, neues Leben einzuhauchen und gemeinsam wurde ein unbeschreibliches Maibaumfest gefeiert. Man könnte also schlussfolgern: man ist zufrieden mit dem was dort geschaffen wurde. Eine Aussage, die sich im Übrigen mit denen der vergangenen Bürgerversammlungen deckt.
Wie also passt dieses Bild mit dem zusammen, das man jeden Monat aus dem Gemeinderat geliefert bekommt? Die Antwort ist einfach: Gar nicht! Zwar werden nun gerade auch seitens der Wolnzacher Opposition Erfolge - wie der Maibaum - für sich beansprucht. Doch anstatt am Ende einfach einmal zu feiern und dabei auch ein Stück zufrieden auf das zu blicken, an dem man als Gemeinderat aktiv mitgewirkt hat, sucht man am strahlend blauem Himmel die einzige Wolke. Und genau unter ihr findet sich - wie sollte es anders sein - die Opposition im Regen auf der Suche nach dem nächsten Haar!
Kommentare
Kommentar von MStrobl |
Sie haben völlig Recht, Herr Regler, der „Frontalangriff auf das komplette Verhalten der Wolnzacher Opposition“ (vgl. Hallertau.info - Kommentar 03.06.2017 ) vom Landtagsabgeordneten MGR Karl Straub, war deplatziert und beendete die Sachdiskussion vollständig. Aber warum war ihm, dem erfahrenen Berufspolitiker, der Kragen geplatzt? Ein Grund war wohl der SPD-Antrag zur Sanierung der Treppe am Feuerwehrhaus Wolnzach. Keiner der Räte konnte diesen Antrag schließlich ablehnen, ohne das Gesicht gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr zu verlieren. Und das schmerzt viele in der CSU ungemein: der Opposition einen Antrag „durchgehen“ zu lassen, auch wenn er noch so begründet und sinnvoll ist. Denn hier gilt von den Wolnzacher CSU Strategen die Vorgabe „Mia san mia“ und wir brauchen euch net. Uns reichen die Stimmen der Freien Wähler, die dafür den 2. Bürgermeister stellen dürfen. Außer, die CSU ist selbst in der Oppositionsrolle, wie z.B. in Manching. Dann nimmt man für sich in Anspruch, dass man die Regierenden (Bürgermeister Nerb, Freie Wähler) kontrollieren und kritisieren darf, was bekannterweise Merkmale der Demokratie sind. In einer Presseerklärung (PK, 05./06.05.2016) der CSU Manching heißt es: „Die Anträge der CSU Manching, sowie der anderen Fraktionen sollen in den Gremien basisdemokratisch diskutiert, entschieden und umgesetzt werden. Und das am besten mehrheitlich, parteiübergreifend und ohne Fraktionszwang.“ In Wolnzach nennt dies dann Herr Straub, die Opposition nörgelt an allem herum und sie nehme nicht an der Entwicklung Wolnzachs teil und Harald Regler, als dessen treuer und loyaler Schreiber, sieht die Opposition gar im Regen, die das nächste Haar sucht. Ja, Karl Straub befand aber ganz richtig, dass sich in Wolnzach seit 2014 viel bewegt hat. Da ist es doch kein Zufall, dass es seit 2014 eine beständig aktive Opposition im Gemeinderat gibt, die auch bewirkt, dass sich Vieles bewegt, auch wenn einiges nicht unbedingt in die richtige Richtung geht. Beispiel: Beschlossene Sanierung zweier (!) ehemaliger Hopfenlagerhallen (Siegelhalle und Volksfesthalle) und der beschlossene Bau einer Freilichtbühne mit Zuschauertribüne. Aber diese oftmals gescholtene Opposition macht genau dass, was auch ihre Aufgabe in einer Demokratie ist: Sie lässt sich nicht einschüchtern, greift die Kritik von Bürgern auf und bringt eigene Vorschläge ein und sagt auch, wenn sie etwas gut findet. Beispiel: Der neue Marktplatz ist gut, weil es keine Stolperfallen mehr gibt und man gastronomisch verwöhnt wird. Aber leider ist es halt immer noch so, dass die verkehrsreiche laute Staatsstraße vorbeiführt, wo 50 km/h erlaubt sind und auf dem noch immer kein Grüner Markt stattfinden darf. Und mit Recht ärgern sich Bürger, weil der Gehsteig der Preysingstraße schon lange an vielen Stellen zur Stolperfalle wird und fragen sich, ob diese Gehsteige von Fußgängern nicht mehr benutzt werden, als der Marktplatz? Und, dass der Wolnzacher Marktgemeinderat mit ständigen Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit ist, daran trägt die verantwortliche Presse zu gehörigem Maß bei. Sie, Herr Regler, puschen die Themen und Reaktionen oft „ordentlich“ auf und pflegen als Presse das Image „böse Opposition“ und „gute Regierung“. Aber so schwarz-weiß ist es halt nie in der Realität. Von der Presse erwarte nicht nur ich, dass sie nicht einseitig berichtet. Es wäre guter Stil und nur fair gewesen, dass Sie in Ihrer Berichterstattung meine Widerrede auf Herrn Straub`s Grundsatzrede gebracht hätten, in der das „Wolnzach ist Mehr“ deutlich zur Sprache kam.
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