Biker mit Herz
(Gröbern , rt)Eine Benefizaktion initiierten Beate Weichenrieder, Roland Hofberger (2.v.r.) mit Unterstützung von Alfred Schrätzenstaller jun. (l.) für Michael, der an einer seltenen Erkrankung leidet. Fotos: Alfred Raths
Eine Benefizaktion gestartet haben am heutigen Samstagvormittag mehr als 50 Motorradfahrer im Waidhofener Ortsteil Gröbern auf dem Hof von Alfred Schrätzenstaller jun. zugunsten des achtjährigen Michaels, der an spinaler Muskelatrophie leidet - eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die mit fortschreitendem Muskelschwund einhergeht.
„Wir wollen Michael und seiner Familie etwas Gutes tun. Einen schönen Tag für Michael und der Spendenerlös als kleine Hilfe, da es immer wieder Kämpfe mit Krankenkasse und sonstigen Kostenträgern gibt bei benötigten Hilfsmitteln“, sagt seine Tante Beate Weichenrieder aus Pfaffenhofen. Sie will damit auch zeigen, dass Motorradfahrer „nicht alle hirnlose Raser und Rocker sind, sondern ein Herz haben für Behinderte.“
Nach dem Würstelfrühstück gab es einen kleinen Gottesdienst. Dazu ist Johann Menzinger, der frühere Stadtpfarrer von Rain am Lech, extra angereist. Bevor der Korso zu einer Rundfahrt startete, der über Hohenwart und zurück zu Kaffee und Kuchen nach Gröbern führte, weihte der Geistliche die Motorräder. Michael durfte an der Ausfahrt im Käfer-Oldtimercabrio teilnehmen.
Weichenrieder spielt jetzt mit dem Gedanken, ein ähnliches Benefiztreffen wieder zusammen mit ihrem Lebensgefährten Roland Hofberger auch im nächsten Jahr zu veranstalten: „Dann machen wir das wieder für ein anderes Kind.“
Bei der spinalen Muskelatrophie (SMA) handelt es sich laut der Deutschen Muskelstiftung in Karlsruhe um eine genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankung, die in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt ist. In Deutschland gibt es ungefähr 5.000 Betroffene, denen ein wichtiges Gen im Erbgut fehlt. Die Erkrankung tritt in allen Altersstufen auf und ungefähr zwei Millionen Bundesbürger sind Anlageüberträger für SMA. Weltweit sind die Zahlen demnach bei 375.000 Betroffenen und 150 Millionen Menschen sind Überträger. Bei etwa 50 Prozent der SMA-Patienten treten Symptome schon in den ersten Lebensmonaten auf. Die Muskelschwäche nimmt kontinuierlich zu, so dass die meisten Patienten mit fortschreitender Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen sind.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.