Gut zu Fuß – Behandlungsmöglichkeiten in der Vorfußchirurgie
(Pfaffenhofen, wk)Unsere Füße sind Schwerstarbeiter: Mehr als 100.000 km legen sie im Laufe des Lebens zurück. Mehr als 50 Prozent der Deutschen leiden an Fußproblemen. Dr. Johannes Baumgartner, Oberarzt an der Ilmtalklinik und Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie, erläuterte in seinem Vortrag die Behandlungsmöglichkeiten in der Vorfußchirurgie.
Oberarzt Dr. Johannes Baumgartner
Die von der Ilmtalklinik angebotene „Patientenschule“ ist für viele Menschen eine Informationsquelle zu persönlichen Gesundheitsproblemen, das ist immer nach den Vorträgen an den Fragestellungen zu erkennen. Und so ist die Patientenschule auch ein Instrument der Klinik, späteren Patienten die Angst vor bestimmten Behandlungen zu nehmen – sei es beim Thema Arthrose, Kniegelenkverschleiß oder wie bei der heutigen Veranstaltung der Vorderfuß. Oberarzt Dr. Johannes Baumgartner erläuterte die verschiedenen Probleme, die bei den Vorderfüßen auftreten können, so beim Hallux Valgus, beim Hallux Rigidus, bei Hammer-/Krallen-/Klauenzehen oder bei Zeh- und Mittelfußfrakturen. Für alles gibt es Therapiemöglichkeiten, aber es muss nicht gleich in jedem Fall operiert werden.
Hallux valgus-Fehlstellung der Großzehe und vor und nach der Operation
Bei der Fehlstellung der Großzehe (Hallux Valgus) kommt es immer darauf an, wie weit die Abweichung ist und ob sie Schmerzen verursacht, obwohl sich langfristig durch die Fehlstellung im Fuß eine Arthrose entwickeln kann. Die Ursachen können vielfältig sein: nicht nur zu spitze und zu enge Schuhe, sondern auch familiäre Veranlagung, anlagebedingte Bänderschwäche können Ursache sein. Nach einem Röntgenbild des Fußes kann die Fehlstellung ausgemessen und die weitere Therapie festgelegt werden. In der Regel wird der Knochen des vorderen Zehgliedes durchtrennt, ausgerichtet und mit Schrauben, Platten oder Fäden wieder verbunden.
Beim Hallux Rigidus liegt eine Arthrose des Großzehengrundgelenks vor das Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht. Wenn noch Knorpelreste vorhanden sind, reicht oft schon eine (teil-)steife Schuhsohle und eine Abrollhilfe oder Physiotherapie oder Krankengymnastik aus sowie evtl. entzündungshemmende Medikamente. Möglich ist auch eine Cheilektomie, die gelenkerhaltend ist, eine sofortige Belastung zulässt und auch später weitere OP´s nicht ausschließt. Bei weiter fortgeschrittener Arthrose ist eine OP unumgänglich mit Fixierung durch eine Platte und notfalls mit einer Prothese.
Auch die bei den kleinen Zehen vorkommende Hammer-/Krallen- und Klauenzehen können zum Beispiel durch Lagerungsschienen behandelt werden, außerdem helfen ausreichend weite Schule, Barfußgehen und Zehengymnastik. Wenn eine OP notwendig ist, werden die entsprechenden Zehen zersägt und neu fixiert.
Das Fazit von Dr. Baumgartner: „Schmerzfreie Füße sind ein großer Gewinn an Lebensqualität“. Er bietet eine wöchentliche Sprechstunde immer mittwochs zwischen 13 und 14 Uhr an; Voranmeldung ist notwendig.
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