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Weltrekord in Pfaffenhofen!

(Pfaffenhofen, hr)

Tim Heinrichs auf der Highlinie

Was für ein Tag! Tim Heinrichs, Lukas Irmler und Friedi Kühne haben das Unmögliche möglich gemacht. Die drei Jungs sind auf einer 45 Meter hohen Highline 250 Meter von der Kirche zum Rathaus gelaufen und haben somit den alten Weltrekord, der bei 159 Meter lag deutlich übertroffen.

Es herrschte Volksfeststimmung auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz. Viele hundert waren gekommen um ihren Tim beim Rekordversuch zu unterstützen. Man blickte gebannt gen Himmel. Die Line selbst war im strahlenden Blau kaum auszumachen und die Strecke von der Kirche zum Rathaus wirkte weit. „Ist das zu schaffen?“, eine Frage, die sich viele Zuschauer stellten und Tim Heinrichs dabei beide Daumen drückten.

Es war eine Kulisse, die sich jeder Sportler nur wünschen kann. Aber eben diese ließ dann auch wenige Minuten vor dem Rekordversuch die Nervosität bei dem jungen Pfaffenhofener noch einmal so richtig steigen. „Für ihn ist das das erste große öffentliche Event“, erklärte sein Freund Friedi Kühne. Doch so sehr sein Herz in den Minuten vor dem ersten Versuch schneller schlug, so schnell schien die Nervosität nach den ersten Metern verflogen zu sein. Tim genoss die Meter auf der Highlinie.

So spielerisch wie es zu Beginn aussah, war es am Ende doch nicht. „Für mich war der Knackpunkt etwas auf der halben Strecke“, erklärt der junge Sportler. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Sicherungsseil arg gespannt, was letzten Endes dazu führte, dass die Highline ordentlich schwang. Während Tim mit dem Gleichgewicht kämpfte hielt sprichwörtlich ganz Pfaffenhofen den Atem an. „Würde er es schaffen?“ Getragen von den Menschen und ihren Rufen, setzte er seinen Weg Schritt um Schritt fort. Je näher er dabei dem Ziel kam desto lauter wurde das Klatschen. „Am Schluss wurde ich vom Klatschen und der Musik der Djs getragen“, so Tim Heinrichs.

„Es war wirklich eine starke Leistung von Tim, dass ihm der Weltrekordversuch aufs erste Mal gelungen ist“, so sein Trainingspartner Lukas Irmler. „Wenn dabei die Erwartungen an einen selbst so groß sind, dann können die Anfeuerungsrufe schnell verunsichern“, so Irmler weiter. Doch all das traf an diesem Tag nicht zu. In einem perfekten Lauf erreichte Tim Heinrichs das Ende des Seils und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. 250 Meter über den Köpfen der Zuschauer hinweg – der totale Wahnsinn. „Persönlich kann ich das noch gar nicht richtig realisieren“, so Tim Heinrichs als ihm zahlreiche Gratulanten um den Hals fielen.

Doch mit dem einem neuen Weltrekord wollte man sich in der Kreisstadt nicht zufrieden geben. Es sollte schon ein Trippel sein. Und so wagten sich nach Tim Heinrichs auch noch Lukas Irmler und Friedi Kühne aufs spezielle Polyesterband. Doch was von unten manchmal so leicht aussah, das verlangte den Sportlern alles ab. „Vor allem der wechselhafte Wind hat uns ganz schön zugesetzt“, erklärte Irmler. Aber auch er erreichte das Ziel bereits beim ersten Versuch. Nun folgte mit Fredi Kühne der erfahrenste Slackliner. Er hatte schon einmal 1500 Meter auf einer Highline zurückgelegt, doch ausgerechnet er stürzte beim ersten Versuch schon nach rund 50 Metern. „Es hängt viel vom Delay ab. Da der Kran am anderen Ende des Platzes mitschwingt, wird es schon sehr schwierig“, erklärt Irmler. Doch aufgeben kam vor dieser Kulisse nicht in Frage.

Noch einmal wurde die Highline nachgespannt und dann wagte sich Fredi Kühne ein zweites Mal auf das dünne Polyesterband. Und dieses Mal lief es perfekt. Schritt für Schritt bewegte sich der Freisinger auf das Rathaus zu und wurde dabei ähnlich wie seine Sportkameraden zuvor vom Publikum getragen. Die Spannung war sprichwörtlich zum Greifen und entlud sich am Ende in einem unbändigen Jubelschrei. Ja, auch Fredi Kühne hatte es geschafft und ist in Pfaffenhofen Weltrekord gelaufen.


„Man muss vor der sportlichen Leistung der Jungs den Hut ziehen“, erklärte Johannes Doms, Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Hipp. Im Rahmen der Gartenschau hatte Hipp dieses Event organisiert und den Sportlern so eine unvergessliche Bühne für ihren Weltrekord geboten. „Persönlich bin ich einfach schwer beeindruckt“, fügte Doms an. Ein Satz der im Übrigen auch für Albert Gürtner galt, denn auch er zog vor der sportlichen Leistung den Hut.

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