hallertau.info News

Ein großes Fest zum Jubiläum

(Wolnzach, hr)

Mit einem Festzug feierten die Geroldshauser ihr Jubiläum

Rund vierzig Feuerwehren und Vereine waren am gestrigen Sonntag nach Geroldshausen gekommen, um den dortigen Feuerwehrlern ihre Aufwartung zu machen. Gemeinsam wurde der Festtag mit einem Gottesdienst und einem Festzug gefeiert. Dabei meldete sich auch der Schutzpatron der Floriansjünger kurz zu Wort und sorgte vom Himmel aus für die nötige Abkühlung.

"Heute feiern wir nicht nur die Feuerwehrler aus Geroldhausen, sondern das Ehrenamt an sich", so Bürgermeister Jens Machold, der sich in diesem Zusammenhang für den unermüdlichen Einsatz bedankte. "Euer Dienst ist der wichtigste für die Kommune!" Eine Aussage, die so treffend wie wahr ist. Immer wenn Menschen in Not sind, Hilfe brauchen, Häuser in Flammen stehen, dann rücken sie aus, riskieren ihr Leben, um andere zu retten – und das unentgeltlich.

"Auf diese Tradition können wir mächtig stolz sein", so der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer. Aus seiner Sicht ist es diese Tradition und das gelebte Ehrenmat, die auch den Unterschied gegenüber anderen Ländern ausmachen. Gerade aus ihr resultiert heute mehr denn je die Stärke und Schlagkraft. Eine Stärke, die auch Kreisbrandrat Armin Wiesbeck lobend herausstellte: "Es ist diese ehrenamtliche Struktur, die uns von anderen Ländern unterscheidet, uns aber auch in Krisensituationen deutlich schlagkräftiger macht." Sein Blick war dabei nicht nur auf die aktuellen Katastrophen in London oder Portugal gerichtet, sondern auch zurück ins Jahr 2013, als im Landkreis nach tagelangem Dauerregen die Flüsse über die Ufer traten.

Ohne zu zögern waren damals alle Floriansjünger des Landkreises zum Einsatz angetreten – um Dämme zu sichern, Keller leer zu pumpen und Siedlungen zu schützen. Auch die Geroldhauser waren damals dabei. "Es ist unermesslich, was gerade in diesem Ehrenamt geleistet wird", so Pfarrer Karl Bräutigam. "In schwierigsten Situationen, in denen die Not am größten ist, schaut ihr nicht weg, sondern leistet Hilfe."

Eine Hilfe, die heute leider nicht mehr selbstverständlich ist. Immer öfter kämpfen die Floriansjünger gegen die sinkende Bereitschaft ihrer Umgebung, die Arbeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen – sei es aktiv oder passiv. "Gerade den Firmen, die es den Frauen und Männern ermöglichen, auch tagsüber ihren Dienst auszuüben, gilt hier unserer Dank", erklärte Erich Irlstorfer. Denn auch das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr.

Dabei ist es wichtig hervorzuheben, dass der Einsatz, der auch auch in Geroldshausen in den vergangenen 125 Jahren geleistet wurde, keine Selbstverständlichkeit ist. Vorstand Albert Schöffmann ließ seinen Blick über die letzten Jahre schweifen: Ein neues Gerätehaus, ein Löschgruppenfahrzeug und jüngst auch noch die Ausbildung zu Atemschutzträgern – all das verlangt viel Engagement in der Freizeit. Engagement, das oftmals im Verborgenen bleibt, aber enorm wichtig ist. „Mich freut es in diesem Zusammenhang umso mehr, sechs verdiente Kameraden ehren zu dürfen, ohne die die Geroldshauser Wehr nicht das wäre, was sie heute ist“, so Schöffmann weiter. Neben Markus und Herbert Merkl sowie Kommandant Thomas Hartleitner – sie wurden für 25 Jahre bei der Feuerwehr geehrt – waren es auch der langjährige Gerätewart Albert Scherer, außerdem Anton Fischer, der über viele Jahre als 2. Kommandant aktiv war, und der ehemalige Vorstand Rudolf Schreistetter, bei denen sich Vorstand und Aktive für den unermüdlichen Einsatz bedankten. „Ihr habt euch um unsere Wehr wirklich verdient gemacht“, fügte Schöffman an.

Dabei setzt man sich nicht nur für die eigenen Belange ein, wie Bürgermeister Jens Machold betonte, sondern auch für den Ort. „In Eigenleistung habt ihr die Schaufel in die Hand genommen und den Kirchweg hergerichtet“, so der Rathauschef, der auch vor dieser Gemeinschaftsleistung den Hut zog und zur Einweihung ein großes Fest mit Freibier ankündigte. Ein Versprechen, das die Geroldshauser mit Freuden annahmen, steht doch damit das nächste Fest schon vor der Tür.

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.