Festival Holledau – der Kult geht in die nächste Runde
(Mainburg, ls)Vorher-Nachher: Vergangenen Freitag war noch einiges zu tun, aber das eingespielte Team macht die Verwandlung bis zum 30.Juni möglich
1982 – man möchte fast sagen, es war ein Schicksalsjahr für viele Einwohner des kleinen Ortes Empfenbach bei Mainburg. Seither verwandelt sich nämlich eine bis dato ganz normale Wiese in regelmäßigen Abständen in ein Stelldichein der besonderen Art. Dort trifft Rock auf Folk, Volksmusik auf Reggae, Hip Hop auf Metal. Das Festival Holledau ist kein Festival, es ist eine Lebenseinstellung.
Schon am Donnerstag reisen die ersten an, um sich die begehrten Campingplätze zu sichern. Für viele beginnt dann der Ausnahmezustand: Drei Tage lebt man nach seinen eigenen Regeln und in seiner eigenen Welt. Für Vorstand Thomas Betzenbichler ist das das eigentliche Highlight des Wochenendes. „Jung und Alt verbringen hier eine tolle Zeit miteinander“, erklärt er. Und es ist wahr – schlendert man über das Gelände, findet man sowohl die hart gesottenen, die dem Festival seit der ersten Stunde die Treue halten, als auch junge Erstbesucher.
Dieses Jahr versteckt sich im Line-Up ein echtes Schmuckstück. Wer von Tenacious D schon mal gehört hat, dem wird auch Kyle Gass ein Begriff sein. Der Gitarrist des gefeierten Duos, aus dessen Feder Klassiker wie „Tribute“ oder „Rize of the Fenix“ stammen, ist zu Recht ein global gefeierter Musiker. Die Tunes des Begründers des Mock Rock (to mock, englisch: verspotten) sind ein echter Garant dafür, dass Feierwütige so richtig abgehen, und passt in seiner Unkompliziertheit perfekt in das Setting der Holledau.
Bald ist es wieder so weit: Rock, Metal, Reggae, Volksmusik, Partykracher!
Unkompliziert läuft es auch bei den Organisatoren ab. Nach so vielen Jahren läuft der Aufbau wie ein Uhrwerk, und das, obwohl das gesamte Festival auf den Schultern von ein paar ehrenamtlichen Helfern liegt. Etwa zehn Tage vorher wird abends nach der Arbeit gemeinsam angepackt. „Es ist schon der Wahnsinn, dass eine so kleine Ortschaft ein so großes Event stemmen kann“, so Betzenbichler. Die Einnahmen wandern übrigens nicht etwa in ihre eigene Tasche: Das überschüssige Geld kommt Hilfsprojekten in Kenia, Haiti oder Bosnien zugute.
Und was könnte besser in den Sommer passen als ein bisschen Reggae à la Raphael? Oder fetter Bayern-Rap à la Mundcrew? Aber auch die traditionsbewussten Festivalgänger kommen dank Lenze und die Buam voll auf ihre Kosten. Jetzt ist noch drei Mal schlafen angesagt, dann geht es endlich wieder los. Dann heißt es wieder: „Ruaf mi ned o, i bin auf Empfenbach!“
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