Geklebte Begegnungsstätte
(Reichertshofen, rt)
Halbzeit bei einem tonnenschweren Klebeprojekt: Das "Social Sofa" aus Beton soll Menschen zueinander bringen. Die Reichertshofener Mosaikkünstlerin Caroline Jung gestaltet es seit Ostern zusammen mit Schülern der örtlichen Grund- und Mittelschule in einer Holzhütte auf dem Pausenhof. Tausende Mosaiksteinchen müssen dafür verklebt werden.
Noch vor diesem Schuljahresende soll das mit dann etwa 25.000 Mosaiksteinen verzierte Kunstwerk fertig sein. Zumindest wünscht sich das der Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken, wie Jung bemerkt. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass der Termin auch eingehalten wird. „Ich habe mit 60 Arbeitsstunden gerechnet, es werden aber wohl 120. Ich habe mich total verkalkuliert. „, sagt Jung. Sie ist sich aber sicher, dass das Sofa rechtzeitig vollendet wird.
Wesentliche Gestaltungsbeiträge leisten ein Dutzend Schüler der aus den fünften bis siebten Ganztagesklassen. Sie kommen an den Dienstag- und Donnerstagnachmittagen zusammen und kleben dann geduldig die kleinen Mosaiksteinchen auf den Beton. Miteinander sind sie in der schulischen Kunst-AG. Ist das Sofa fertig, soll es zwischen zwei Bäumen zum Verweilen einladen. Bevor es dazu kommt, muss jedoch erst der Gemeinderat seine Zustimmung geben. Das Sofa selbst, die Steine und Arbeitsmaterialien wurden durch verschiedene Spender finanziert.
Das „Social Sofa“ als Gebrauchsgegenstand und Begegnungsort ist eine Erfindung, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat. Es stehen bereits welche in Spanien, Großbritannien, Italien und Frankreich. In Bayern ist das Reichertshofener das erste. Weitere Schulen, darunter welche aus Ingolstadt und Reichertshausen, bekundeten bereits ihr Interesse an einem eigenen „Social Sofa“.
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