Hopfenpflanzer nehmen den Boden stärker ins Visier
(Mainburg, sia/hal)Maschinenvorführung zur Einarbeitung von Hopfenuntersaaten in Stein-bach: Rund 50 Hopfenpflanzer waren der Einladung des Wasserschutzbüros Ecozept aus Freising in den Hopfengarten von Landwirt Martin Eichstetter nördlich von Steinbach gefolgt, um zwei Maschinenvorführungen zu beobachten.
„Bodenschutz ist Grundwasserschutz, und umgekehrt“, auf diese einfache Formel brachte es Wasserschutzberater Werner Rauhögger bei einer Feldbegehung im Wassereinzugsgebiet Mainburg. „Ein möglichst langer und flächendeckender Pflanzenbewuchs als Untersaat zwischen den Hopfenreihen garantiert den effektivsten Bodenschutz“, fuhr Rauhögger fort. Denn die Durchwurzelung der Erde durch die Untersaaten stabilisiert den Boden über den Winter, schützt vor Erosion und verhindert die Verlagerung von Nitrat in tiefere Bodenschichten und ins Grundwasser. Ein weiterer Nutzen der Untersaaten ist die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch den Aufbau organischer Masse.
„Ein Knackpunkt ist für viele Landwirte die technische Einarbeitung der Aufwüchse“, betonte Ecozept-Berater Philipp Maier. Wie kann es gelingen, die Untersaaten bis in den Frühsommer hinein wachsen zu lassen und trotzdem bodenschonend einzuarbeiten? Das sollte durch die Vorführung geeigneter Technik gezeigt werden. Dazu führte Josef Huber aus Egg bei Pfeffen-hausen seine Schneidwalze und Andreas Wittmann aus Hüll eine Kurzscheibenegge vor. Beide Geräte zerkleinern die Pflanzenbestände nur grob und es verbleibt organisches Material an der Oberfläche, das auch in den weiteren Wochen für Erosionsschutz sorgt. Mit der Kurzscheibenegge wird die organische Masse bodenschonend oberirdisch eingearbeitet. Die Schneidwalze reguliert die Untersaat-Bestände, greift das Bodengefüge aber nicht an. Die anwesenden Landwirte zeigten sich beeindruckt von der Arbeitsqualität und den Einsatzmöglichkeiten der Maschinen. Deren Einsatz in den Produktionsabläufen des Hopfenjahres wurde abschließend gemeinsam diskutiert. Die Maschinenvorführung fand im Rahmen der freiwilligen Kooperation zum Trinkwasserschutz zwischen den Landwirten und dem Zweckverband zur Wasserversorgung Hallertau in Au statt. „Die rege Teilnahme ist ein Zeichen für unsere lebendige und aktive Zusammenarbeit“, freute sich Landwirt Jakob Münsterer, der auch als einer der Vertreter der Landwirte im „Arbeitskreis Landwirtschaft und Grundwasserschutz“ teilnahm: „Und die Bodenschutzmaßnahmen kommen nicht nur dem Grundwasserschutz, sondern auch der Bodengesundheit und damit direkt dem Hopfen zu Gute.“
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